Bereits am Freitag gastierte Tabellenführer Citybasket Gelsenkirchen in Erkenschwick bei der TUS 09. Man konnte den Gegner getrost als Angstgegner bezeichnen, da man bisher in der ganzen Vereinsgeschichte nie gegen Erkenschwick gewinnen konnte. In der Vorsaison wurden beide Spiele verloren, genau wie damals vor knapp 8 Jahren als man in der 1. Saison in der 1. Kreisliga beide Spiele gegen die 09er verloren hatte.
Doch dieses mal standen die Vorzeichen günstig für CBG. Man reiste mit 7 Siegen in Folge im Rücken und breiter Brust in die Nachbarstadt. Außer Felix Weleda und dem Langzeitverletzten Becker, hatte man 11 einsatzbereite und bis unter die Haarspitzen motivierte Spieler mit dabei. Erkenschwick war mit 4 Siegen und 3 Niederlagen in die Saison gestartet und musste zwingend gewinnen um den Anschluss an die oberen Tabellenregionen nicht zu verlieren.
Zwar eröffnete Erkenschwick die Punktejagd dann bereits in der ersten Spielminute, aber CBG hatte direkt die richtige Antwort parat und konnte besonders durch aggressive Verteidigung immer wieder Ballgewinne verzeichnen und sich so bis zur 6. Minute mit 13 : 6 ein wenig absetzen. Leider wurde der Spielfluss immer wieder durch einen der Schiedsrichter unterbrochen, der durch nicht nachvollziehbare Pfiffe immer wieder Unmut auf beiden Seiten streute. Folgerichtig dauerte alleine das erste Viertel knapp 30 Minuten Bruttospielzeit. Am Ende schafften es die Gäste aus Gelsenkirchen, dieses knapp mit 19 :15 für sich zu entscheiden.
Auch das zweite Viertel begann zunächst ausgeglichen. Doch ab der 13. Spielminute gewann CBG langsam Oberwasser. Es schien als hätte man sich besser auf die Linie der Schiedsrichter eingestellt und schaffte es trotzdem hart und aggressiv zu verteidigen. Dies lag nicht zuletzt auch an Stephan Gentz, der vor allem in der Defensive stark aufspielte und die gegnerischen Centerspieler nicht ins Spiel kommen lies. Im Angriff wurde außerdem endlich wie besprochen der Ball laufen gelassen und immer wieder der Weg zum Korb gesucht, wo man auch mit einer ordentlichen Quote seine Aktionen oder die daraus resultierenden Freiwürfe verwandeln konnte. So erspielte sich Citybasket zwischen der 13. und der 17. Spielminute einen 13 : 0 Run und somit eine deutliche 39 :19 Führung. Dann fanden auch langsam die Erkenschwicker zurück ins Spiel und der Rest des Viertels entwickelte sich wieder ausgeglichen zum 28 : 47 Halbzeitstand.
Man hatte zwar mit 19 Punkten einen relativ komfortablen Vorsprung gegen den Angstgegner, aber trotzdem sah man an vielen Stellen noch Entwicklungspotential in Halbzeit eins bei Citybasket. So ging es auch direkt motiviert in Halbzeit 2 weiter. CBG schaffte direkt mit einem 10 : 0 Run klare Verhältnisse und ließ die Frage erst gar nicht aufkommen, ob Erkenschwick nochmal zurück in diese Partie kommen würde. CBG dominierte die Partie nun fast nach Belieben und Erkenschwick schaffte es kaum noch zu Abschlüssen. In der 29. Spielminute wurde dann Sascha Sefzig mit einem Ellenbogenschlag ins Gesicht ausgeschaltet als er ein Offensivfoul annahm. Nachdem der CBG-Akteur länger als eine Minute benommen am Boden gelegen hatte, musste er mit einer stark blutenden Cut Verletzung in der Mundhöhle ausgewechselt werden. Doch auch dieses Ereignis schien die Mannen von CBG eher zu beflügeln, denn man verabschiedete sich mit einem 8 : 2 Run in das Schlussviertel.
Citybasket wechselte hier nochmal viel, um allen Spielern ihre Einsatzzeit zu geben, welche diese auch voll und ganz nutzen. Das Spiel startete zunächst ausgeglichen. Doch zur Mitte des Viertels mussten sich 3 Erkenschwicker Spieler mit ihrem 5. Foul auf die Bank verabschieden. Ein Weiterer wurde vom Trainer aus disziplinarischen Gründen aus dem Spiel genommen, so dass Erkenschwick, das seit der Halbzeit auch auf einen Spieler verletzungsbedingt verzichten musste, dass Spiel nur mit 4 Spielern auf dem Feld beendete. CBG nutze diesen Vorteil sehr konsequent aus und schraubte das Endergebnis auf 53 : 101
Damit gewinnt Citybasket Gelsenkirchen durch eine starke Teamleistung beim Angstgegner aus Erkenschwick. Teamleistung ist auch das richtige Wort, denn Citybasket verteidigte wirklich durch die Reihe weg stark und auch im Angriff wurde die Scoringlast auf vielen Schultern getragen. Besonders positiv ist dabei zu bemerken, dass CBG bärenstarke 49 Punkte von der Bank erzielen konnte, was dieses Jahr auch, im Gegensatz zum Vorjahr, eine große Stärke von CBG ist. Durch die Tiefe des Kaders hat man eine Menge Möglichkeiten und besonders im Angriff 10 Spieler im Kader, die potentiell 10 Punkte und mehr pro Spiel erzielen können. So konnten auch diesmal wieder 5 Spieler zweistellig scoren und zwei im hohen einstelligen Bereich,was es natürlich schwer macht CBG auszurechnen. Ein Sonderlob verdienten sich heute Willi Gellert und Falco Hecht, welche beide stark aufsteigende Form haben und immer mehr ihre Wichtigkeit für CBG unterstrichen haben. Auch Rookie Niklas Gerhold konnte mit 4 Punkten sein persönliches Careerhigh verzeichnen und zeigte das er sich immer besser in das Team integriert und auch auf dem Feld die erste Anfangsnervosität abgelegt hat.
Mit 8 Siegen steht man weiter ungeschlagen aber punktgleich mit den Hertener Löwen an der Tabellenspitze, welche ihr Heimspiel gegen die BG Buer auch souverän mit 68 : 42 gewinnen konnten. Am kommenden Sonntag kommt es dann um 16 Uhr zum Showdown, zum Duell der Unbesiegten zwischen CBG und Herten. In der Vorsaison verlor CBG beide Spiele nach großen Kampf jeweils in den Schlussminuten. Doch ähnlich wie auch gegen Erkenschwick sind die Vorzeichen anders. CBG hat einen deutlich tieferen Kader als in der Vorsaison und geht durch das bessere Korbverhältnis als Tabellenführer in die Partie. Herten hat mit dem ehemaligen Bundesliga Spieler Dirk Ewald vor der Saison seinen mit Abstand besten Spieler an den Landesligisten Marler BC verloren, fängt diesen Verlust aber bisher durch guten Teambasketball und 3-4 weitere starke Einzelakteure hervorragend auf. Trotzdem sollten „die neuen Verhältnisse“ eher CBG in die Karten spielen.
Eines steht jedoch schon vorher fest: beide Teams haben bereits 6 Punkte Vorsprung vor den ersten Verfolgern und egal wer dieses Duell gewinnt, sieht alles nach einem Zweikampf bis zum Rückspiel aus, auch wenn Herten im Gegensatz zu CBG schon ein paar Spiele nur sehr knapp gewinnen konnte. Hochball ist am Sonntag um 16 Uhr in der heimischen Gesamtschule Ückendorf.